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Das Internet vergisst nicht, da macht sich Dr. Johannes Hütte keine Illusionen. Natürlich haben viele nach Bekanntwerden seines Wechsels an die Universitätsmedizin seinen Namen gegoogelt und erfahren, dass er seinen Posten als Geschäftsführer der Klinikum Lippe GmbH begleitet von lokalpolitischen Auseinandersetzungen aufgegeben hat. Aber jetzt kann er schon wieder lächeln. „Glauben Sie nicht alles, was da geschrieben steht. Es gibt immer mindestens zwei Versionen solcher Geschehnisse.“ Seine handelt von einem Menschen, der in Lippe Veränderungen antrieb und managte, dabei viel Unterstützung und viele Gefährten fand – aber eben auch auf Beharrungskräfte und Veränderungsunlust stieß.

Vergangenheit. Am 1. April hat Hütte sein neues Büro in Essen bezogen. Schon nach den ersten Begegnungen in Essen schwärmte er vom sympathischen Menschenschlag, der Professionalität an der UME, dem hohen Niveau und dem großen Potenzial in allen Disziplinen von Medizin über Pflege bis in die Verwaltung. Und von den Chancen: „Essen ist eine der führenden Universitätskliniken, eine starke Arbeitgebermarke, führend nicht nur in der Versorgung, sondern auch in Zukunftsthemen des Gesundheitswesens.“

Aber er kennt auch die Herausforderungen. „Wir können die Demografie nicht umkehren und den Personalmangel in Luft auflösen. Wir werden die öffentlichen Kassen und die der Versicherer nicht füllen können. Und auch das vermachtete Gesundheitssystem werden wir nicht ändern.“ Aber, davon ist er überzeugt: „Wir können aus dem Krisenmodus in einen strukturierten Veränderungs- und Entwicklungsprozess kommen.“ Dafür tritt er an: „Ich habe Spaß daran, mich solchen Herausforderungen zu stellen, Menschen mitzuziehen und Fortschritte auf den Weg zu bringen.“

Gesunder Pragmatismus und Springsteen

Was er dazu mitbringt? Mehr als 20 Jahre Erfahrung im Gesundheitswesen (u. a. Ecclesia Gruppe, Malteser Deutschland), weitreichende Expertise im Klinikmanagement von der Medizin und Pflege über die Infrastruktur und die IT bis in die Verwaltungsprozesse sowie einen gesunden Pragmatismus: „Ich habe schon einige Fehler gemacht, die ich nicht noch mal machen muss.“ Und was erwartet er? „Ich freue mich darauf, an der Zukunft der UME mitzuarbeiten, auf einen wertschätzenden, sach- und erfolgsorientierten Umgang und auf eine vielseitige Metropole.“

Vorläufig hat Hütte erstmal eine Wohnung in Essen. Aber schon bald soll der „richtige“ Umzug des verheirateten Vaters eines Sohnes anstehen. Mit dem setzt er sich gern hin, greift zur Gitarre und macht Musik, „aber nur für den Hausgebrauch“. Seit mehr als 40 Jahren geht Johannes Hütte zu Rockkonzerten. Die Springsteen-Auftritte, die er in dieser Zeit besucht hat, kann er kaum aufzählen. Am 27. Juni ist es wieder soweit, dann spielt der „Boss“ in Gelsenkirchen und Hütte wird mit der Familie wieder dabei sein. Und ganz sicher wird Springsteen dann auch den Song spielen, der den aktuellen Tatendrang des neuen kaufmännischen Direktors ganz gut beschreibt: „The Promised Land.“