
KÖRPERVERMESSUNG
WAS IST GESUND?
Wie viel Prozent meines Körpers bestehen aus Muskeln, wie viel aus Fett? Und wie ist das Fett im Körper verteilt? Die Body-Composition-Analyse liefert Antworten auf diese Fragen und gibt somit wichtige Hinweise auf den individuellen Gesundheitszustand.
TEXT: JULIA JANSEN
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Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Eine Analyse, die den Therapieerfolg vorhersagen kann – was nach Science-Fiction klingt, ist in der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel längst Wirklichkeit. In der Klinik an der Hufelandstraße wird schon seit vielen Jahrzehnten mit der sogenannten Body-Composition-Analyse, kurz BCA, gearbeitet. Mit dieser Methode lässt sich präzise bestimmen, wie der Körper zusammengesetzt ist. So lässt sich beispielsweise ermitteln, wie viel Muskelmasse, Fett und Wasser vorhanden sind.
Der Body-Mass-Index (BMI), der sich aus Körpergewicht und Körpergröße berechnet, ist vielen Menschen bekannt. Doch zwei Personen mit gleichem BMI können ganz unterschiedlich gebaut sein – etwa der eine mit viel Muskelmasse, der andere mit hohem Körperfettanteil. Hier liefert die BCA genauere Aussagen, da sie die tatsächliche Zusammensetzung und Verteilung der Körpermasse berücksichtigt.
Die Daten für die BCA werden auf unterschiedliche Weise erhoben. „Entweder mit einem DXA-Scan, der auch für Knochendichtemessungen verwendet wird, oder mit einer speziellen Standwaage, die über die elektrische Leitfähigkeit des Körpers die Anteile berechnet“, erklärt Dr. Annie Mathew, Oberärztin und Leiterin des Diabeteszentrums und der Ernährungsmedizin.
Wie Bilddaten Veränderungen erkennen
Das Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) hat außerdem einen Weg gefunden, wie auch CT-Aufnahmen für eine BCA ausgewertet werden können. Dazu hat das Team um Prof. Felix Nensa einen Algorithmus entwickelt und diesen anschließend in der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel mit den etablierten Methoden abgeglichen. So konnte nachgewiesen werden, dass sich die BCA auch aus Bilddaten ableiten lässt.
„Besonders bei unseren diabetologischen und onkologischen Patienten ist die Analyse sehr hilfreich. Sie hilft uns, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und mit unterschiedlichen Maßnahmen, wie zum Beispiel einer Ernährungstherapie, entgegenzuwirken“, betont Mathew. Ihrer Meinung nach sollte die BCA flächendeckend als Standardwert erhoben werden. Die Ergebnisse sollten jedoch stets im klinischen Kontext durch einen Mediziner beurteilt werden. Nur so lassen sie sich richtig einordnen und sinnvoll nutzen.
Wie ist ein gesunder Körper zusammengesetzt?
Die Zusammensetzung des Körpers kann je nach Alter, Geschlecht und Trainingszustand variieren. Durchschnittswerte bei gesunden Erwachsenen:
Körperbestandteil
Wasser: ca. 45 – 65 %
Muskelmasse: Frauen: ca. 25 – 30 % Männer: ca. 35 – 40 %
Fettmasse: Frauen: ca. 20 – 35 % Männer: ca. 10 – 25 %
Knochenmasse: ca. 3 – 5 %
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