ST. JOSEF KRANKENHAUS WERDEN UND UNIVERSITÄTSMEDIZIN ESSEN
HAND IN HAND SEIT EINEM JAHRZEHNT
Eine 166-jährige Historie liegt hinter dem St. Josef Krankenhaus Essen-Werden. Und seit genau zehn Jahren arbeitet die Klinik im Verbund der Universitätsmedizin Essen. Zum Jubiläum blicken drei Mitarbeitende auf ein Jahrzehnt spannenden Wandels zurück.
TEXT: ARON SONDERKAMP
FOTOS: PRIVAT, UME

Stellvertretender
OP-Koordinator
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
„Ein bisschen Panik war schon dabei“, erinnert sich Murat Kocak an die Zeit, als klar wurde, dass ein großer Konzern die Gesellschaftsanteile des St. Josef Krankenhauses erwerben würde. Aus Sorge wurde dann jedoch schnell Optimismus: „Wir wussten, dass das Uniklinikum dem Land gehört und ein starker Mutterkonzern ist. Da dachten wir: Es kann nur vorwärts gehen“, erklärt der stellvertretende OP-Koordinator.
Kocak selbst gehört beinahe zum Inventar des St. Josef Krankenhauses. 1999 begann der heute 47-Jährige seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in Werden. Inzwischen hat er sich zum stellvertretenden OP-Manager hochgearbeitet. Gedanken an einen Abschied kamen Kocak nie: „Es ist alles sehr familiär. Das ist der Charme dieses kleinen Krankenhauses am Stadtrand.“
Auch das Jahrzehnt im Klinikverbund trug zum Wohlfühlfaktor bei. „Ich habe keine Scheu, neue Leute kennenzulernen. Es bereichert meinen Horizont, neue Ansichten zu übernehmen“, merkt Kocak an. Mit der Zeit hat sich der Praxisanleiter eine, wie er sie nennt, „Community“ mit der OP-Pflege des Universitätsklinikums aufgebaut: „Wir machen ja auch die Ausbildung gemeinsam an der OTA-Schule der Bildungsakademie der Universitätsmedizin Essen. Die Auszubildenden in der Operationstechnischen Assistenz werden daher auch hier eingesetzt.“
Auch die Kooperation zwischen den OP-Trakten mache sich gerade beim Austausch und bei Fragen bemerkbar. Kocak ist sich sicher: „Es ist alles viel einfacher als früher. Mittlerweile hat man zu den Ärzten der Uniklinik, wie zum Beispiel den Allgemein- und Viszeralchirurgen, deren Patienten gegebenenfalls hier am SJK operiert werden, einen anderen Draht. Man ist per Du, kennt ihre Vorlieben und weiß, wie sie operieren.“

Stellvertretender OP-Koordinator
„Ein bisschen Panik war schon dabei“, erinnert sich Murat Kocak an die Zeit, als klar wurde, dass ein großer Konzern die Gesellschaftsanteile des St. Josef Krankenhauses erwerben würde. Aus Sorge wurde dann jedoch schnell Optimismus: „Wir wussten, dass das Uniklinikum dem Land gehört und ein starker Mutterkonzern ist. Da dachten wir: Es kann nur vorwärts gehen“, erklärt der stellvertretende OP-Koordinator. Kocak selbst gehört beinahe zum Inventar des St. Josef Krankenhauses. 1999 begann der heute 47-Jährige seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in Werden. Inzwischen hat er sich zum stellvertretenden OP-Manager hochgearbeitet. Gedanken an einen Abschied kamen Kocak nie: „Es ist alles sehr familiär. Das ist der Charme dieses kleinen Krankenhauses am Stadtrand.“
Auch das Jahrzehnt im Klinikverbund trug zum Wohlfühlfaktor bei. „Ich habe keine Scheu, neue Leute kennenzulernen. Es bereichert meinen Horizont, neue Ansichten zu übernehmen“, merkt Kocak an. Mit der Zeit hat sich der Praxisanleiter eine, wie er sie nennt, „Community“ mit der OP-Pflege des Universitätsklinikums aufgebaut: „Wir machen ja auch die Ausbildung gemeinsam an der OTA-Schule der Bildungsakademie der Universitätsmedizin Essen. Die Auszubildenden in der Operationstechnischen Assistenz werden daher auch hier eingesetzt.“ Auch die Kooperation zwischen den OP-Trakten mache sich gerade beim Austausch und bei Fragen bemerkbar. Kocak ist sich sicher: „Es ist alles viel einfacher als früher. Mittlerweile hat man zu den Ärzten der Uniklinik, wie zum Beispiel den Allgemein- und Viszeralchirurgen, deren Patienten gegebenenfalls hier am SJK operiert werden, einen anderen Draht. Man ist per Du, kennt ihre Vorlieben und weiß, wie sie operieren.“
Meltem Evsel schätzt das familiäre Umfeld des Krankenhauses – im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Schwiegermutter und ihr Schwager arbeiten ebenfalls am SJK und auch ihr Mann war eine Zeit lang dort tätig. „Wenn irgendwelche Schulpraktika anstehen, werden die natürlich auch immer bei uns absolviert“, sagt die Gesundheits- und Krankenpflegerin schmunzelnd.
Ihr eigener Weg in die Krankenpflege verlief über Umwege. Zunächst machte sie eine kaufmännische Ausbildung, doch die Schwärmereien ihres Mannes über seinen Job machten sie schließlich neugierig, so Evsel: „Mein Mann arbeitete mit Menschen, lernte etwas über den Körper und baute enormes Wissen auf.“ Wie ihr Ehemann die Einrichtung beschrieb, gab schließlich den Ausschlag: „Er hat davon geschwärmt, wie nett alle sind. Er hatte einfach Spaß an der Arbeit. Das hat mich überzeugt.“
Seit der Ausbildung im Jahr 2017 ist Evsel mit zwischenzeitlichem Wechsel ins Dinslakener St. Vinzenz Hospital im Krankenhaus in Werden angestellt. In der Zeit hat sich einiges geändert. Die Notaufnahme lernte Evsel noch analog kennen. „Heute ist alles digitalisiert. In jedem Raum stehen Vitalzeichen-Tower, die wir auf einem Monitor im Triage-Raum kontrollieren können. Mit dem Programm Erpath können wir alle Daten eines Patienten erfassen. Man vergisst nichts mehr“, freut sich die 27-Jährige über die Fortschritte.
Evsels Arbeitsumfeld ist also in Bewegung, genau wie ihr Berufszweig: „Der Pflegeberuf entwickelt sich ständig weiter. Man hört nie auf zu lernen, gerade in einer Notaufnahme.“ Das reizt Evsel, die berufsbegleitend „Pflege und Digitalisierung“ an der FOM Hochschule Essen studiert. Auch neben dem Studium, das Wissen zu Pflegemanagement und -wissenschaft mit Inhalten wie digitaler Pflege verbindet, will Evsel weiterlernen: „Mittwochs gibt es digitale Seminare von Ärzten oder Dozenten der UME. Das möchte ich auch noch machen.“

Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Notaufnahme

Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Notaufnahme
Meltem Evsel schätzt das familiäre Umfeld des Krankenhauses – im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Schwiegermutter und ihr Schwager arbeiten ebenfalls am SJK und auch ihr Mann war eine Zeit lang dort tätig. „Wenn irgendwelche Schulpraktika anstehen, werden die natürlich auch immer bei uns absolviert“, sagt die Gesundheits- und Krankenpflegerin schmunzelnd.
Ihr eigener Weg in die Krankenpflege verlief über Umwege. Zunächst machte sie eine kaufmännische Ausbildung, doch die Schwärmereien ihres Mannes über seinen Job machten sie schließlich neugierig, so Evsel: „Mein Mann arbeitete mit Menschen, lernte etwas über den Körper und baute enormes Wissen auf.“ Wie ihr Ehemann die Einrichtung beschrieb, gab schließlich den Ausschlag: „Er hat davon geschwärmt, wie nett alle sind. Er hatte einfach Spaß an der Arbeit. Das hat mich überzeugt.“
Seit der Ausbildung im Jahr 2017 ist Evsel mit zwischenzeitlichem Wechsel ins Dinslakener St. Vinzenz Hospital im Krankenhaus in Werden angestellt. In der Zeit hat sich einiges geändert. Die Notaufnahme lernte Evsel noch analog kennen. „Heute ist alles digitalisiert. In jedem Raum stehen Vitalzeichen-Tower, die wir auf einem Monitor im Triage-Raum kontrollieren können. Mit dem Programm Erpath können wir alle Daten eines Patienten erfassen. Man vergisst nichts mehr“, freut sich die 27-Jährige über die Fortschritte.
Evsels Arbeitsumfeld ist also in Bewegung, genau wie ihr Berufszweig: „Der Pflegeberuf entwickelt sich ständig weiter. Man hört nie auf zu lernen, gerade in einer Notaufnahme.“ Das reizt Evsel, die berufsbegleitend „Pflege und Digitalisierung“ an der FOM Hochschule Essen studiert. Auch neben dem Studium, das Wissen zu Pflegemanagement und -wissenschaft mit Inhalten wie digitaler Pflege verbindet, will Evsel weiterlernen: „Mittwochs gibt es digitale Seminare von Ärzten oder Dozenten der UME. Das möchte ich auch noch machen.“

Oberarzt in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Vor sechs Jahren fing Dr. Stephan Feulner als Assistenzarzt im vierten Jahr am UK Essen an. Während der folgenden Jahre wurde er Facharzt und übernahm 2021 das Amt des Oberarztes der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des St. Josef Krankenhauses Werden. Mit ausschlaggebend für diesen Wechsel war neben der beruflichen Weiterbildung in der Orthopädie auch der einfache Dienstweg zur Uniklinik: „Wir haben immer die Möglichkeit, Rücksprache mit den dortigen Kollegen zu halten. Man kann telefonisch Röntgenbilder besprechen oder das Operationsvorgehen planen“, betont der 36-Jährige. Auch eine schnelle Verlegung von hochkomplexen Patienten ist dank des Verbunds möglich: „Wir gewährleisten durch den kurzen Draht eine zügige Direktversorgung.“
Durch sein Amt als vertretender Durchgangsarzt, der sich um berufsgenossenschaftliche Fälle kümmert, hat Feulner die Möglichkeit, bei Arbeitsunfällen seine Patienten sowohl in Werden als auch an der Uniklinik zu operieren. Dann bildet er mit den dortigen Kollegen ein Team. Ein Ablauf, der dank der langjährigen Arbeit im Verbund gut funktioniert: „Man kennt die Kollegen vor Ort seit Jahren. Wir sind eine homogene Mannschaft, in der die Kommunikation völlig problemlos funktioniert.“
Eine Integration in dieses Team ist kaum ein Problem, auch aufgrund der übergreifenden Ausbildung. „Die jungen Assistenzärzte von uns, die primär orthopädisch ausgebildet werden, haben die Möglichkeit, für ein Jahr auf die unfallchirurgisch geführte Intensivstation der Uniklinik zu rotieren und umgekehrt. Sie werden also vielschichtig ausgebildet. Das ist schon eine gute Sache“, so Feulner.

Oberarzt in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Vor sechs Jahren fing Dr. Stephan Feulner als Assistenzarzt im vierten Jahr am UK Essen an. Während der folgenden Jahre wurde er Facharzt und übernahm 2021 das Amt des Oberarztes der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des St. Josef Krankenhauses Werden. Mit ausschlaggebend für diesen Wechsel war neben der beruflichen Weiterbildung in der Orthopädie auch der einfache Dienstweg zur Uniklinik: „Wir haben immer die Möglichkeit, Rücksprache mit den dortigen Kollegen zu halten. Man kann telefonisch Röntgenbilder besprechen oder das Operationsvorgehen planen“, betont der 36-Jährige. Auch eine schnelle Verlegung von hochkomplexen Patienten ist dank des Verbunds möglich: „Wir gewährleisten durch den kurzen Draht eine zügige Direktversorgung.“
Durch sein Amt als vertretender Durchgangsarzt, der sich um berufsgenossenschaftliche Fälle kümmert, hat Feulner die Möglichkeit, bei Arbeitsunfällen seine Patienten sowohl in Werden als auch an der Uniklinik zu operieren. Dann bildet er mit den dortigen Kollegen ein Team. Ein Ablauf, der dank der langjährigen Arbeit im Verbund gut funktioniert: „Man kennt die Kollegen vor Ort seit Jahren. Wir sind eine homogene Mannschaft, in der die Kommunikation völlig problemlos funktioniert.“
Eine Integration in dieses Team ist kaum ein Problem, auch aufgrund der übergreifenden Ausbildung. „Die jungen Assistenzärzte von uns, die primär orthopädisch ausgebildet werden, haben die Möglichkeit, für ein Jahr auf die unfallchirurgisch geführte Intensivstation der Uniklinik zu rotieren und umgekehrt. Sie werden also vielschichtig ausgebildet. Das ist schon eine gute Sache“, so Feulner.
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