ZWEITHAARSTUDIO
MEHR ALS NUR HAARE
Die Ursachen für Haarausfall sind vielfältig. Doch der Schrecken, der damit einhergeht, ist immer gleich. Mit ihrem Zweithaarstudio helfen Ralf und Annett Klepke Betroffenen, insbesondere Krebspatientinnen, psychisch wieder auf die Beine zu kommen.
TEXT: MAIKE GRÖNEWEG
FOTOS: JAN LADWIG
Jasmin Stolarek darüber, wie ihr die Perücke half, ihre Krebstherapie zu überstehen
Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Sommer 2022: Jasmin Stolarek steht in ihrem Badezimmer. Am Tag vorher hat das Jucken auf ihrer Kopfhaut angefangen, jetzt fallen die Haare büschelweise aus. Genau drei Wochen nach Beginn ihrer Chemotherapie – exakt wie Annett und Ralf Klepke es vorausgesagt haben. Stolarek ist vorbereitet und weiß, was zu tun ist. Sie steigt ins Cabrio und fährt los. Ein letztes Mal spürt sie den Fahrtwind durch ihre Haare wehen, während aus dem Radio laut „Nothing compares to you“ von Sinéad O‘Connor klingt. Als sie an der Kreuzung vor dem Zweithaarstudio der Klepkes hält, kommen die Tränen.
Ralf und Annett Klepke arbeiten seit fast 30 Jahren in ihrem Salon als Friseure und Zweithaarspezialisten und wissen um die Bedeutung von Haaren für das psychische Wohlbefinden. Immer wieder wurden sie nach einer Versorgung mit Zweithaar gefragt und stellten fest, dass der Bedarf an Unterstützung bei der psychischen Genesung von Menschen, die von Haarverlust betroffen sind, groß ist – und die Anzahl der Zweithaarstudios gering. „Der plötzliche Haarverlust stellt eine psychische Ausnahmesituation dar und erfordert eine einfühlsame Beratung von Fachleuten“, erklärt Ralf Klepke, der sich inzwischen schon einige Jahre im Bundesverband der Zweithaarspezialisten engagiert.
Mit Perücken Krebspatientinnen Mut machen
Um insbesondere krebskranke Menschen einfühlsam zu unterstützen, hat das Ehepaar am Essener Stadtwaldplatz das Unternehmen FRISUR KULTUR mit eigenem Konzept etabliert. Alle Kundinnen und Kunden kommen durch dieselbe Eingangstür. Wer für klassische Leistungen kommt, zum Beispiel für einen Haarschnitt, biegt rechts ab und landet im Friseursalon. Wer einen Termin zur Zweithaarversorgung hat, wird nach links ins Studio begleitet. „Wir möchten Betroffenen weitestgehend das Gefühl von Normalität geben. Deswegen gibt es bei uns kaum geschlossene Türen, sondern vor allem verschiedene, teilweise nicht einsehbare Bereiche, die durch Wandelemente voneinander abgetrennt sind“, erklärt Annett Klepke.
Jasmin Stolarek darüber, wie ihr die Perücke half, ihre Krebstherapie zu überstehen
Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Sommer 2022: Jasmin Stolarek steht in ihrem Badezimmer. Am Tag vorher hat das Jucken auf ihrer Kopfhaut angefangen, jetzt fallen die Haare büschelweise aus. Genau drei Wochen nach Beginn ihrer Chemotherapie – exakt wie Annett und Ralf Klepke es vorausgesagt haben. Stolarek ist vorbereitet und weiß, was zu tun ist. Sie steigt ins Cabrio und fährt los. Ein letztes Mal spürt sie den Fahrtwind durch ihre Haare wehen, während aus dem Radio laut „Nothing compares to you“ von Sinéad O‘Connor klingt. Als sie an der Kreuzung vor dem Zweithaarstudio der Klepkes hält, kommen die Tränen.
Ralf und Annett Klepke arbeiten seit fast 30 Jahren in ihrem Salon als Friseure und Zweithaarspezialisten und wissen um die Bedeutung von Haaren für das psychische Wohlbefinden. Immer wieder wurden sie nach einer Versorgung mit Zweithaar gefragt und stellten fest, dass der Bedarf an Unterstützung bei der psychischen Genesung von Menschen, die von Haarverlust betroffen sind, groß ist – und die Anzahl der Zweithaarstudios gering. „Der plötzliche Haarverlust stellt eine psychische Ausnahmesituation dar und erfordert eine einfühlsame Beratung von Fachleuten“, erklärt Ralf Klepke, der sich inzwischen schon einige Jahre im Bundesverband der Zweithaarspezialisten engagiert.
Mit Perücken Krebspatientinnen Mut machen
Um insbesondere krebskranke Menschen einfühlsam zu unterstützen, hat das Ehepaar am Essener Stadtwaldplatz das Unternehmen FRISUR KULTUR mit eigenem Konzept etabliert. Alle Kundinnen und Kunden kommen durch dieselbe Eingangstür. Wer für klassische Leistungen kommt, zum Beispiel für einen Haarschnitt, biegt rechts ab und landet im Friseursalon. Wer einen Termin zur Zweithaarversorgung hat, wird nach links ins Studio begleitet. „Wir möchten Betroffenen weitestgehend das Gefühl von Normalität geben. Deswegen gibt es bei uns kaum geschlossene Türen, sondern vor allem verschiedene, teilweise nicht einsehbare Bereiche, die durch Wandelemente voneinander abgetrennt sind“, erklärt Annett Klepke.


„Viele glauben, sich mit einer Perücke verkleidet zu fühlen.“
Ralf Klepk
Jasmin Stolarek biegt an diesem Tag im Studio nach links ab. Noch vor wenigen Wochen war ihr Leben eigentlich in Ordnung. Sie machte viel Sport, ging auf Partys, reiste gern. Ihr langes, blondes Haar trug sie meist zu einem Dutt zusammengebunden. Mit 37 Jahren dann der Schock: Brustkrebs. Von da an begleitete sie nicht nur die Angst um ihre Gesundheit, sondern auch die Angst vor dem Haarverlust durch die Chemotherapie. „Bevor ich gefragt habe, ob ich überlebe, habe ich gefragt, ob ich meine Haare verlieren werde. Ich habe mich immer mit meinem langen und vollen Haar identifiziert“, erzählt Stolarek. Sie befürchtete, krank auszusehen, nicht mehr weiblich genug. Doch die Klepkes nehmen ihr diese Angst.
Das Studio verstehen die Zweithaarspezialisten als Parcours, den ihre Kundinnen parallel zu ihrer Krankheits- und Therapiegeschichte durchlaufen. Er beginnt „soft“: Im Eingangsbereich liegen Pflegeprodukte für Haar und Kopfhaut aus, ein paar Kopfbedeckungen sind an der Wand drapiert. Hinter einer Wand beginnt das eigentliche Studio, in dem unterschiedliche Haarteile und eine große Auswahl an Perücken ausgestellt sind. Im ersten Schritt, dem Beratungsgespräch, erklären die Klepkes an Beispielen, wie eine Perücke aufgebaut ist und welche Materialien und Verarbeitungsarten es gibt.
Dank Haarersatz zurück zur Normalität
„Viele haben Angst davor, eine Perücke zu tragen, weil sie glauben, sich damit verkleidet zu fühlen“, erklärt Ralf Klepke. Von der Montur, also dem Trägermaterial, über die Verarbeitung bis hin zum Haar an sich gibt es unzählige Ausführungen mit unterschiedlichen Trageeigenschaften: Echthaar und Kunsthaar mit unterschiedlichen Kopfhauteffekten, in verschiedenen Größen oder maßangefertigt. Um die beste Lösung zu finden, erfragen Ralf und Annett Klepke, was die Kundin vom Haarersatz erwartet, wie oft sie ihn tragen möchte und wie viel Aufwand sie für die Pflege aufbringen kann.
Wenn möglich, lädt das Paar seine Kundinnen und Kunden schon vor Beginn des vollständigen Haarverlustes ein, um sich einen umfassenden Eindruck vom natürlichen Haar zu machen. „Zur Anprobe wählen wir verschiedene Perückenmodelle, die nicht unbedingt der eigenen Frisur entsprechen müssen. Oft wünschen sich die Betroffenen aber Normalität und möchten nicht immer mit der Erkrankung konfrontiert sein, wenn sie in den Spiegel blicken“, erzählt Annett Klepke. Hat sich die Kundin für ein Modell entschieden, wird es im Zweithaarstudio zurückgelassen und in der Werkstatt vorbereitet. Außerdem bereiten die Klepkes alle erforderlichen Unterlagen für die Kundin vor.

„Viele glauben, sich mit einer Perücke verkleidet zu fühlen.“
Ralf Klepk
Jasmin Stolarek biegt an diesem Tag im Studio nach links ab. Noch vor wenigen Wochen war ihr Leben eigentlich in Ordnung. Sie machte viel Sport, ging auf Partys, reiste gern. Ihr langes, blondes Haar trug sie meist zu einem Dutt zusammengebunden. Mit 37 Jahren dann der Schock: Brustkrebs. Von da an begleitete sie nicht nur die Angst um ihre Gesundheit, sondern auch die Angst vor dem Haarverlust durch die Chemotherapie. „Bevor ich gefragt habe, ob ich überlebe, habe ich gefragt, ob ich meine Haare verlieren werde. Ich habe mich immer mit meinem langen und vollen Haar identifiziert“, erzählt Stolarek. Sie befürchtete, krank auszusehen, nicht mehr weiblich genug. Doch die Klepkes nehmen ihr diese Angst.
Das Studio verstehen die Zweithaarspezialisten als Parcours, den ihre Kundinnen parallel zu ihrer Krankheits- und Therapiegeschichte durchlaufen. Er beginnt „soft“: Im Eingangsbereich liegen Pflegeprodukte für Haar und Kopfhaut aus, ein paar Kopfbedeckungen sind an der Wand drapiert. Hinter einer Wand beginnt das eigentliche Studio, in dem unterschiedliche Haarteile und eine große Auswahl an Perücken ausgestellt sind. Im ersten Schritt, dem Beratungsgespräch, erklären die Klepkes an Beispielen, wie eine Perücke aufgebaut ist und welche Materialien und Verarbeitungsarten es gibt.
Dank Haarersatz zurück zur Normalität
„Viele haben Angst davor, eine Perücke zu tragen, weil sie glauben, sich damit verkleidet zu fühlen“, erklärt Ralf Klepke. Von der Montur, also dem Trägermaterial, über die Verarbeitung bis hin zum Haar an sich gibt es unzählige Ausführungen mit unterschiedlichen Trageeigenschaften: Echthaar und Kunsthaar mit unterschiedlichen Kopfhauteffekten, in verschiedenen Größen oder maßangefertigt. Um die beste Lösung zu finden, erfragen Ralf und Annett Klepke, was die Kundin vom Haarersatz erwartet, wie oft sie ihn tragen möchte und wie viel Aufwand sie für die Pflege aufbringen kann.
Wenn möglich, lädt das Paar seine Kundinnen und Kunden schon vor Beginn des vollständigen Haarverlustes ein, um sich einen umfassenden Eindruck vom natürlichen Haar zu machen. „Zur Anprobe wählen wir verschiedene Perückenmodelle, die nicht unbedingt der eigenen Frisur entsprechen müssen. Oft wünschen sich die Betroffenen aber Normalität und möchten nicht immer mit der Erkrankung konfrontiert sein, wenn sie in den Spiegel blicken“, erzählt Annett Klepke. Hat sich die Kundin für ein Modell entschieden, wird es im Zweithaarstudio zurückgelassen und in der Werkstatt vorbereitet. Außerdem bereiten die Klepkes alle erforderlichen Unterlagen für die Kundin vor.
Annett Klepke über ihren Job als Zweithaarspezialistin

Und dann kommt der Tag, an dem die Haare anfangen, besonders stark ausfallen. Dann ist es Zeit, bei den Klepkes anzurufen und schnell einen Termin zu vereinbaren. „Das Eigenhaar sollte zeitnah und unter hygienischen Bedingungen bis auf wenige Millimeter entfernt werden“, sagt Ralf Klepke. Das passiert in einem abgeschirmten Raum – dem einzigen mit einer Tür. Ein bewegender Moment. Denn für viele Frauen ist die Rasur nicht nur der Abschied von den Haaren, sondern auch der Moment, in dem sie ihre Erkrankung zum ersten Mal selbst sehen und spüren. „Deshalb versuchen wir, eine ruhige und angenehme Atmosphäre zu schaffen, zum Beispiel mit einer Kopfmassage und einem Tee. Dabei sind alle Gefühle willkommen. Auch bei mir kullern manchmal Tränen“, erzählt Annett Klepke. Anschließend wird die Perücke an die Kopfform der Kundin angepasst.
Die Krankheit verstecken
Jasmin Stolarek erinnert sich genau an diesen Tag im Sommer 2022. „Die Strähnen sind wie Lametta um mich herumgeflogen, das hat mich verrückt gemacht. Mit der Rasur habe ich für einen kurzen Moment die Kontrolle über meinen Körper zurückgewonnen“, erzählt die 38-Jährige. Doch mit den Haaren fällt auch ihr altes Leben von ihr ab. Drei Perücken aus Kunsthaar nimmt sie an diesem Tag mit nach Hause: Eine, die aussieht wie ihre bisherige Frisur, eine mit braunen Haaren und eine mit dunklen Locken und Strähnchen. „Zum Ausgehen“, sagt Stolarek.
Schnell sieht sie die Perücke als Kleidungsstück oder Accessoire, das sie je nach Anlass auswählen kann – und das ihr einStück Normalität zurückgibt. „Ich konnte meine Krankheit vor mir selbst und vor anderen Leuten verstecken. Gerade wenn ich mich aufgrund der Nebenwirkungen der Chemotherapie nicht schön fühlte, hat die Perücke mir ein gutes Gefühl gegeben“, sagt Stolarek. Sie trägt das Zweithaar auf Festivals und im Fitnessstudio, sogar im Bällebad bleibt es fest auf ihrem Kopf sitzen. „Die Perücke, aber auch die organisierte und herzliche Begleitung durch Ralf und Annett haben mir geholfen, die schwere Zeit zu bewältigen“, erklärt Stolarek.
Letzte Station: Friseursalon
Annett und Ralf Klepke stehen ihren Kundinnen während der gesamten haarlosen Zeit zur Seite. Die letzte Station des Zweithaarparcours ist dabei der klassische Friseursalon. Nach Abschluss der Krebstherapie, wenn die Haare wieder zu wachsen beginnen, bleiben viele Kundinnen den Klepkes verbunden. „Um den Kreislauf nicht nur räumlich zu schließen, ist der erste Haarschnitt – übrigens wie das Entfernen der Haare – bei uns kostenfrei. Die Patientinnen kehren damit zurück ins ‚normale‘ Leben“, erzählt Annett Klepke.
Jetzt, im Frühjahr 2023, hat Jasmin Stolarek den Krebs besiegt. Ihr Haar ist mittlerweile dicht nachgewachsen. Nichts daran lässt erahnen, dass die junge Frau in den vergangenen Monaten um ihr Leben gekämpft hat. Ihre Perücken trägt Stolarek schon seit einigen Wochen nicht mehr, sie hat nichts mehr zu verbergen. Heute hat sie einen Termin bei den Klepkes, ein Konturenschnitt steht an. Jasmin Stolarek öffnet die Eingangstür, aber diesmal geht sie nach rechts.
Annett Klepke über ihren Job als Zweithaarspezialistin

Und dann kommt der Tag, an dem die Haare anfangen, besonders stark ausfallen. Dann ist es Zeit, bei den Klepkes anzurufen und schnell einen Termin zu vereinbaren. „Das Eigenhaar sollte zeitnah und unter hygienischen Bedingungen bis auf wenige Millimeter entfernt werden“, sagt Ralf Klepke. Das passiert in einem abgeschirmten Raum – dem einzigen mit einer Tür. Ein bewegender Moment. Denn für viele Frauen ist die Rasur nicht nur der Abschied von den Haaren, sondern auch der Moment, in dem sie ihre Erkrankung zum ersten Mal selbst sehen und spüren. „Deshalb versuchen wir, eine ruhige und angenehme Atmosphäre zu schaffen, zum Beispiel mit einer Kopfmassage und einem Tee. Dabei sind alle Gefühle willkommen. Auch bei mir kullern manchmal Tränen“, erzählt Annett Klepke. Anschließend wird die Perücke an die Kopfform der Kundin angepasst.
Die Krankheit verstecken
Jasmin Stolarek erinnert sich genau an diesen Tag im Sommer 2022. „Die Strähnen sind wie Lametta um mich herumgeflogen, das hat mich verrückt gemacht. Mit der Rasur habe ich für einen kurzen Moment die Kontrolle über meinen Körper zurückgewonnen“, erzählt die 38-Jährige. Doch mit den Haaren fällt auch ihr altes Leben von ihr ab. Drei Perücken aus Kunsthaar nimmt sie an diesem Tag mit nach Hause: Eine, die aussieht wie ihre bisherige Frisur, eine mit braunen Haaren und eine mit dunklen Locken und Strähnchen. „Zum Ausgehen“, sagt Stolarek.
Schnell sieht sie die Perücke als Kleidungsstück oder Accessoire, das sie je nach Anlass auswählen kann – und das ihr einStück Normalität zurückgibt. „Ich konnte meine Krankheit vor mir selbst und vor anderen Leuten verstecken. Gerade wenn ich mich aufgrund der Nebenwirkungen der Chemotherapie nicht schön fühlte, hat die Perücke mir ein gutes Gefühl gegeben“, sagt Stolarek. Sie trägt das Zweithaar auf Festivals und im Fitnessstudio, sogar im Bällebad bleibt es fest auf ihrem Kopf sitzen. „Die Perücke, aber auch die organisierte und herzliche Begleitung durch Ralf und Annett haben mir geholfen, die schwere Zeit zu bewältigen“, erklärt Stolarek.
Letzte Station: Friseursalon
Annett und Ralf Klepke stehen ihren Kundinnen während der gesamten haarlosen Zeit zur Seite. Die letzte Station des Zweithaarparcours ist dabei der klassische Friseursalon. Nach Abschluss der Krebstherapie, wenn die Haare wieder zu wachsen beginnen, bleiben viele Kundinnen den Klepkes verbunden. „Um den Kreislauf nicht nur räumlich zu schließen, ist der erste Haarschnitt – übrigens wie das Entfernen der Haare – bei uns kostenfrei. Die Patientinnen kehren damit zurück ins ‚normale‘ Leben“, erzählt Annett Klepke.
Jetzt, im Frühjahr 2023, hat Jasmin Stolarek den Krebs besiegt. Ihr Haar ist mittlerweile dicht nachgewachsen. Nichts daran lässt erahnen, dass die junge Frau in den vergangenen Monaten um ihr Leben gekämpft hat. Ihre Perücken trägt Stolarek schon seit einigen Wochen nicht mehr, sie hat nichts mehr zu verbergen. Heute hat sie einen Termin bei den Klepkes, ein Konturenschnitt steht an. Jasmin Stolarek öffnet die Eingangstür, aber diesmal geht sie nach rechts.
i
Die richtige Wahl Maßgefertigte Perücken aus Echthaar kosten oft bis zu 2.500 Euro und sind sehr pflegeintensiv. Krebspatientinnen, die aufgrund der Chemotherapie eine befristete haarlose Zeit überbrücken möchten, empfehlen die Klepkes daher häufig konfektionierte Perücken aus Kunsthaar. Die Kosten werden bei einigen dieser Basismodellen für Frauen und Kinder, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt, vollständig oder teilweise von den Krankenkassen übernommen.
Diesen Artikel teilen