MEIN LEBEN MIT ...

... NEUER HÜFTE


Irmgard Werk ist Gastro­nomin aus Überzeugung. Doch Hüft­schmerzen plagten sie sehr – jetzt läuft‘s wieder geschmeidig.

TEXT: ROYA PIONTEK

FOTOS: BOZICA BABIC

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

„Mitten in Werden, Essens malerischstem Stadtteil, liegt der Tuchmacherstuben. In der gemütlichen Gaststätte treffen sich alle: Touristen, Familien und Stammgäste. Angelockt werden sie von der herzlichen Atmosphäre des Betreiberpaars und der guten Hausmannskost. „Ich koche, was ich selber gerne essen – zum Beispiel ein richtig leckeres traditionelles Kotelett“, erzählt Irmgard Werk. Zusammen mit ihrem Mann Wolfgang betreibt sie seit 36 Jahren den Tuchmacherstuben und steht fast jeden Tag hinterm Tresen und am Herd. Die gelernte Metzgerin liebt ihren Job als Gastronomin. Umso ärgerlicher war es, als ihre Hüfte in den letzten Jahren immer häufiger zwickte und das lange Stehen in der Küche beschwerlicher wurde. „Zunächst ließen sich die Schmerzen ganz gut mit Hyaluron-Spritzen in den Griff kriegen“, erzählt die quirlige 82-Jährige. Doch die Intervalle zwischen den Behandlungen wurden immer kürzer. Ein Stammtischgast konnte das nicht länger mit ansehen: Claus-Adrian Schlegtendal. Schlegtendal ist Arzt am St. Josef Krankenhaus Werden und empfahl Irmgard Werk einen Termin bei seinem Kollegen, dem Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Hansjörg Heep.

Der „Samtkragen" ist ein Klassiker in der Tuchmacher Stuben: Der Mix aus Korn und Kräuterschnaps ist nichts für zart Besaitete.

Minimal, aber effektiv Heep und sein Team operieren Hüftgelenke nach dem AnteriorPath-Verfahren, einer neuen minimalinvasiven Operationstechnik, die besonders muskel- und weichteilschonend ist. „Wichtige Strukturen wie zum Beispiel die Muskulatur bleiben vollständig erhalten und auch das sonst übliche Ausrenken des Hüftgelenks und der Einsatz von Haken zum Verdrängen der Muskulatur entfallen“, erklärt Heep. Für Patienten wie Irmgard Werk bedeutet das Verfahren weniger Schmerzen und nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt. Nach einem ausführlichen Vorgespräch und Untersuchungen ging Werk im November in die Klinik. Und tatsächlich: „Ich war wenige Tage nach der Operation wieder auf den Beinen“, erzählt die Gastronomin. Und weil auch die anschließende Reha reibungslos verlief, entschied sie sich, im April direkt die zweite Seite operieren zu lassen. Werk: „Wegen Corona hatten wir ja sowieso geschlossen, sodass ich gut eine Auszeit nehmen konnte.“

Mittlerweile hat der Tuchmacherstuben wieder geöffnet – und Werk ist in ihrem Element: „Es ist so schön, wieder mit unseren Gästen zu plaudern, die uns über die vergangenen Monate treu geblieben sind.“ Und ihre Kochkünste sind gefragt wie eh und je – zum Beispiel beim Stammtisch der „Samtkragen“, der Runde von Schlegtendal. „Ich bin mit dem Ergebnis der Operationen wirklich sehr zufrieden“, resümiert Irmgard Werk. Ein bisschen vorsichtiger muss sie sich noch bewegen, bis das neue Gelenk richtig verwachsen ist: „Vor allem beim Bücken und Heben soll ich aufpassen.“ In Kürze steht die Nachuntersuchung an, bei der anhand von Röntgenaufnahmen geschaut wird, ob alles richtig ausgeheilt ist. Geselligen Runden im Tuchmacherstuben steht dann nichts mehr im Wege.


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