NEUBAU

NEUE HOFFNUNG AUFBAUEN


Von Arzt zu Ärztin wandern, bis einem vielleicht endlich jemand helfen kann. Das ist die Realität von Menschen mit seltenen Lungenerkrankungen. Ein neues Fachzentrum an der Ruhrlandklinik soll vielen diesen Leidensweg ersparen.

TEXT: CAROLIN DIEL

FOTOS: UME

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Sarkoidose, Idiopathische Lungenfibrose, Alpha-1-Antitrypsinmangel: Weit über 100 seltene Lungenerkrankungen sind medizinisch anerkannt. Oft leiden an diesen Erkrankungen deutschlandweit nur wenige tausend Menschen. Doch gerade wegen der niedrigen Fallzahlen ist der Leidensdruck der Betroffenen meist enorm. Viele der Patienten und Patientinnen haben eine Odysee an Arztbesuchen hinter sich, bis sie endlich die richtige Diagnose bekommen und eine passende Therapiemöglichkeit finden. Um es diesen Menschen leichter zu machen, entsteht aktuell an der Ruhrlandklinik ein neues Zentrum für seltene Lungenerkrankungen.

Zügig schreiten die Arbeiten dafür am UME-Standort Ruhrlandklinik voran. Der Rohbau ist fast abgeschlossen. „Seltene Erkrankungen sind oft lebensbedrohlich und benötigen eine spezialisierte Diagnostik und Therapie. Häufig müssen die Patientinnen und Patienten isoliert voneinander behandelt werden. Der Neubau bietet spezielle Isolationseinheiten und einen separaten Eingang für Patientinnen und Patienten mit infektiösen Krankheiten, wodurch eine verbesserte und sichere Behandlung im stationären Bereich gewährleistet wird“, erklärt Prof. Dr. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie. 2023 soll das Zentrum eröffnen. Die Kosten des Neubaus liegen bei knapp 12 Millionen Euro. 8,7 Millionen davon übernimmt das Land NRW. Im Sinne der Smart-Hospital-Strategie der Universitätsmedizin Essen wird das Zentrum mit modernster Medizin- und Kommunikationstechnik ausgestattet. Zudem sollen telemedizinische Angebote ermöglichen, dass von der Expertise der Ruhrlandklinik auch Patientinnen und Patienten aus Regionen weit über die Metropolregion Ruhr hinaus profitieren können.

Neben der Diagnostik und Therapie von seltenen Lungenerkrankungen widmet sich das neue Zentrum als pneumologische Fachabteilung der Universitätsmedizin Essen auch intensiv der Forschung. Dazu soll eine eigene Professur für seltene Lungenerkrankungen eingerichtet werden. Mit der Teilnahme an aktuellen Studien kann die Ruhrlandklinik so Patientinnen und Patienten zusätzlich neueste Behandlungsmethoden nach dem aktuellsten Forschungsstand bieten.


Diesen Artikel teilen

Gendermedizin

Nachhaltigkeit